Projekt
Vision:
Unsere Vision ist die Entwicklung der Software für das Open Source Geoinformationssytem QGIS. Sie erfüllt die Anforderungen und Prozesse der amtlichen Vermessung (AV) in der Schweiz – heute und morgen.
Ziele:
Wichtige Ziele, welche mit dem Projekt erreicht werden sollen:
- Entwicklung einer zuverlässigen, performanten und kostengünstigen Software für die amtliche Vermessung der Schweiz
- Bestmögliche Integration von Geosuite/Ausgleichsprogrammen von swisstopo und Hochschulen
- Integration von Verifikationsfunktionen im Produktionssystem
- Breite Abstützung in der Schweizer Vermessungswelt
- Schaffung eines Leuchtturmprojektes für junge Fachleute
- Gründung des Vereins zur Entwicklung und zum Betrieb der Software
- Sicherstellen einer unabhängigen, flexiblen und agilen Weiterentwicklung
Zielerreichung:
Die Ziele sollen insbesondere mit folgenden Methoden erreicht werden:
- Entwicklung in Zusammenarbeit mit Geometern, interessierten Städten, Kantonen und Bundesstellen
- Laufende Überprüfung der Bedürfnisse und finanziellen Tragbarkeit
- Nutzung, Förderung und Erhalt der Entwicklerkompetenzen in der Schweiz
Projektbeschreibung
Vorprojekt – bisher:
Zurzeit wird das Vorprojekt aus dem Jahr 2021 fertiggestellt. Es basiert auf folgenden Grundlagen:
- NGDI-Projekt
Mit dem NGDI-Projekt wurden bis Ende 2021 insbesondere das Pflichtenheft, die User Journeys und der Anforderungskatalog erstellt. - Kostenschätzung
Eine Kostenschätzung wurde mit Fachpersonen vorgenommen und hat Entwicklungskosten von ca. CHF 2'000'000 und jährlichen Unterhalts- und Weiterentwicklungskosten von ca. CHF 400'000.- ergeben.
Vorprojekt – in Arbeit:
- Finanzierung
Der Finanzierungsmodus der Entwicklungs- und Unterhaltskosten wird erarbeitet. Er basiert voraussichtlich auf einem abgestuften Fixbeitrag nach Bürogrösse und variablen Kosten pro Lizenz. - Vernetzung
Interessen von Geometern, Städten, Kantonen, Bundesstellen und Systemherstellern aufnehmen. - Informationsveranstaltungen
Im Herbst/Winter 2024/25 sind Informationsveranstaltungen in der Deutschschweiz, der Romandie und dem Tessin geplant. - Letter of Intent
Mit dem Letter of Intent bekunden Unternehmen und Organisationen ihr Interesse an der gemeinsamen Entwicklung und Nutzung der Software. Sie verpflichten sich dabei zunächst nur für die finanzielle Unterstützung der «Phase 0 – Organisationsgründung und Submission», jedoch noch nicht für die Realisierung. - Gründung der Organisation
Im Frühling 2025 soll die Organisation gegründet werden. Welche rechtliche Form sie hat, muss noch entschieden werden. Aufgrund der Flexibilität steht jedoch ein Verein im Vordergrund und wird als Rechtsform empfohlen. Diese Organisation übernimmt das Projekt von der IGS und finanziert sich und die Entwicklung der Software eigenständig.
Realisierungsphasen:
Jede Realisierungsphase wird nach Abschluss der vorangehenden, erfolgreich getesteten Phase freigegeben. Die Freigabe erfolgt durch die Mitglieder der Organisation. Folgende Phasen sind geplant, der definitive Phasenplan wird im Rahmen der Phase 0 festgelegt.
- Vorprojekt
Siehe “Vorprojekt - bisher” und “Vorprojekt - in Arbeit” oberhalb - Phase 0 – Organisationsgründung und Submission
Umfasst die Gründung des Vereins, die Submission inkl. Vergabe der Phasen 1 bis 4 (Folgephasen als Option) sowie die detaillierte Finanz- und Liquiditätsplanung - Phase 1 – Grundfunktionalitäten
Umfasst Grundfunktionalitäten, welche für die AV-Fachschale benötigt werden, jedoch allgemein in QGIS gewinnbringend eingesetzt werden können. Dazu gehören z.B. Kreisbögen, Konstruktionswerkzeuge, Formularmasken und Druckfunktionalitäten. - Phase 2 – DMAV
Ist der Kern der Software und umfasst die Implementierung des Datenmodells, Mutationsverwaltung mit Historisierung, Datenprüfung und Darstellungsmodell. - Phase 3 – Benutzerverwaltung
Umfasst die Entwicklung des «Backends» für Administratoren mit Benutzern, Gruppen, Rollen, Berechtigungen, Logins, Personalisierungen und Mehrsprachigkeit. - Phase 4 – Import, Export, Berichte
Umfasst die Import- und Exportfunktionen, Interlis und Berichte. - Einführung
Einführung und produktive Arbeit mit der Software.
Finanzierungsschlüssel
Der Finanzierungsschlüssel ist in Entwicklung und wir an den Informationsveranstaltungen vorgestellt. Der definitive Finanzierungsschlüssel wird durch die zu gründende Organisation festgelegt.
Chancen & Risiken
Projektchancen:
- Mit der Realisierung der Software schaffen wir:
- Eine flexible und an den Bedürfnissen ausgerichtete Fachschale die rasch und gezielt auf kommende Entwicklungen reagieren kann
- Eine von internationalen Konzernen unabhängige Software
- Ein zielgerichteter Einsatz von Investitionen
- Eine kostengünstige AV-Software
- QGIS ist für den Grossteil der Mitarbeitenden in der amtlichen Vermessung bereits eine bekannte Software und kann mit kleinem Schulungsaufwand vertieft werden.
- Die grosse QGIS-Community erleichtert die Weiterentwicklung und die Lösungsfindung bei Problemen.
- Nebst der amtlichen Vermessung stehen weitere Fachschalen wie QGEP (Abwasser) und QWAT (Trinkwasser) zur Verfügung. Weitere Fachschalen wie Kablo (Elektro) und Signalo (Strassensignalisation) sind in Entwicklung. Viele weitere Fachschalen wurden ebenfalls bereits entwickelt.
Die Nutzung von QGIS ist also nicht nur auf die amtliche Vermessung beschränkt, sondern eröffnet weitere Möglichkeiten. Die Zusammenarbeit mit TEKSI ist erwünscht und durch gemeinsam abgesprochene Abläufe gewährleistet. - Junge Fachkräfte erhalten mit der Software ein Leuchtturmprojekt und Motivation für die Mitgestaltung der Software-Zukunft der amtlichen Vermessung der Schweiz.
Projektrisiken | Massnahme(n) zur Risikominimierung |
---|---|
Der Markt der amtlichen Vermessung Schweiz ist klein. | Um das Projekt erfolgreich umzusetzen, braucht es eine möglichst grosse Basis an Unternehmen und öffentlichen Stellen, die das Projekt unterstützen. |
Die amtliche Vermessung ist stark reguliert und definiert klare Vorgaben, welche strikte einzuhalten sind. | Diese engen Leitplanken sind für die Entwicklung der Software nicht unbedingt ein Risiko. Wir können zeigen, dass die Kompetenzen von Schweizer Fachleuten und Programmierern diese Herausforderung meistern können und werden. |
Die Software wird in Konkurrenz zu den aktuellen Systemherstellern und deren Lösungen stehen. | Dieser Herausforderung wird sich der Verein und die Software am Markt stellen müssen und mit Kompetenz, Swissness und Kostenkontrolle entgegentreten. |
Die Entwicklung der Software ist komplex. | Sie ist keine Blackbox mit vielen Unbekannten. Die Vorgaben sind bekannt – Überraschungen sind keine zu erwarten. Mit einer umsichtigen Projektplanung und kompetenten Fachleuten gelingt die Realisierung. Um die Investitionen der Geldgeber zu schützen, wird das Projekt in sich abgeschlossene Phasen mit definierten Abbruch- und Ausstiegsszenarien unterteilt. |
Der vom Bund vorgegebene Zeitplan kann nicht eingehalten werden. | Der vom Bund vorgegebene Zeitplan zur Einführung DMAV kann mit der Entwicklung der Software nicht eingehalten werden. Der Modellwechsel und die damit zusammenhängenden Bereinigungen im aktuellen System erleichtern die anschliessende Migration in die Software. Der Mehraufwand wird als klein erachtet. Wichtig ist, dass die Lizenzen mit den Systemherstellern nur noch auf Jahresbasis verlängert werden, damit bei einem Wechsel keine Einschränkungen entstehen. |